Seelenbewusstsein

die Seele
Bild (Ausschnitt): Kay Reimer, Hamburg

Der Mensch besteht aus Körper und Seele. Warum gehen wir in der Meditation davon aus: Ich bin die Seele? Ein Beispiel: Wenn der Mensch stirbt ist kein Leben mehr im Körper, es ist aus dem Körper gegangen. Das Leben ist die Seele. Wenn ich darüber nachdenke, was ich tun soll und was ich lassen soll, wenn ich meditiere und meine eigenen Entscheidungen treffe, dann gehe ich davon aus, dass ich und mein Leben das ist, was die Seele bedeutet. Wenn der Körper gestorben ist, d.h. die Seele ist nicht mehr im Körper, dann kommt die Beerdigung. Es wird gesagt: Erde zu Erde und Staub zu Staub. Die Seele ist weder aus Erde noch aus Staub.

 

In der Meditation ist das bewusste Sein die Seele. Aus diesem Grund sprechen wir vom Seelenbewusstsein.  In Gegensatz dazu: Schaut man aus den Augen, dann sieht man die anderen Menschen in erster Linie als Körper. Man kann ja nur den Körper sehen; wie der Körper sich bewegt, wie alt er ist, junge Körper sind meist attraktiver. All dieses deutet darauf hin, dass wir normalerweise nicht seelenbewusst, sondern körperbewusst sind. In der Meditation sagen wir: Ich bin die Seele, das Leben. Man kann sich entscheiden: Ich möchte daher im Seelenbewusstsein bleiben. Dann verhält sich diese eigene Entscheidung so wie die Entscheidung zur christliche Taufe. Die Taufe bedeutet, man entscheidet sich für Gott. Dort gibt es das alte Leben und das neue Leben, in gleicher Weise ist es hier auch mit dem Körperbewusstsein und dem Seelenbewusstsein.

 

Was will eigentlich die Seele? Die Seele möchte Frieden und Glück erleben. Warum? Frieden und Glück ist, was die Seele von Gott geschenkt bekommen kann. Man ist zufrieden, wenn man glücklich ist. "Ich bin glücklich, ich bin zufrieden, ich habe es geschafft". Wenn man dieses Ziel erreicht hat, kann man sich wirklich freuen. Es ist jedoch nicht so einfach und teilweise scheint es unerreichbar, dass man sagen kann "Ich hab's geschafft!" - Ein weiterer Aspekt ist: Was kommt danach?

 

Eine Bemerkung aus dem Kreis kam: Der Geist fehlt! der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. - Hier: Bei unserer Betrachtung des Bewusstseins ist der Geist in der Seele bereits enthalten, "Geistesbewusstsein" ist in diesem Zusammenhang nicht geläufig. Eine weitere Bemerkung gab es aus dem Kreis über den Satz "Ich hab's geschafft!": Man muss nichts schaffen oder vollbringen um glücklich zu werden, Das Glück kommt von innen! - Ja, das ist richtig. "Ich hab's geschafft!" ist hier gemeint als ein geflügeltes Wort, als ein Symbol. Das Glück kommt von Innen, die Seele will Frieden und Glück. Wenn ich z.B. bete, meditiere oder intensiv an Gott denke, dann ist es das, was ich von Gott bekommen kann. Natürlich ist es eine seelische, innere Sache. Die intensive Übung an Gott zu denken, was ja auch unsere Meditation ist, kann auf alle Fälle einen tiefen, glücklichen Zustand bewirken. Frieden ist in der Seele schon vorhanden. Man kann Frieden wiederfinden oder "ausgraben". Unbegrenztes Glück ist jedoch das Geschenk Gottes.

 
Originalton, die anschließende Meditation über Seelenbewusstsein :
 

 

Der zweite Teil des Abends folgte mit einem Rückblick auf die vergangenen Meditationskreise. Sie wurden mit kurzen Inhaltsangaben in Erinnerung gerufen, und abgerundet mit je einer 1 - 2 minütigen Stillemeditation. In der Aufstellung unten gibt es Verlinkungen auf die jeweiligen Zusammenfassungen hier im Blog:

 

- Die Seele im Evangelium

 

- Erster Meditationskreis, Selbstwert und gute Eigenschaften

- Gedanken - Gefühle - Einstellung

 

- Zufriedenheit

- Fasten für die Seele

 

- Neuheit im neuen Jahr

- Frühling der Seele

 

- Die Kräfte der Seele

- Gottes Clown sein (Ein Buch von Henri Nouwen)

 

Es folgte darauf eine Ankündigung zu einer kleinen Jubiläumsfeier am Mittwoch den 12. Oktober, 1 Jahr Meditationskreis in der Eine-Welt-Kirche. Alle interessierten sind herzlich eingeladen, speziell auch unsere Pastoren. Abschließend gab es eine stille Meditation.

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