Die Seele im Evangelium

 

Was sagt die Bibel über die Seele?

- Einige Minuten Stille

 

Die Seele ist der Mittelpunkt unserer Meditation. Dabei ist die Seele das Lebendige im Körper, in der Meditation führen wir unser Bewusstsein genau dort hin.

 

Die Recherche nach dem Wort "Seele" im Internet (bibleserver.com) ergibt ca. 160 Ergebnisse, davon ca. 30 beschränkt auf das Neue Testament. Die Stelle welche mich davon am meisten anspricht ist gleich das erste Suchergebnis, Matthäus 10 Vers 28:

... Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle ...

An dieser Stelle werden Leib und Seele eindeutig als zwei voneinander unabhängige Dinge bezeichnet, der Leib kann getötet werden, die Seele kann jedoch nicht getötet werden. Ansonsten wird im Evangelium in den meisten Fällen Körper, Geist und Seele zusammen genannt, als Einheit des gesamten Menschen. In der Meditation unterscheiden wir jedoch zwischen Körper und Seele: Ich bin die Seele und habe den Körper, und ich, die Seele, arbeite mit dem Körper, steuere den Körper, das Gehirn, die Gedanken usw.

Im Alten Testament, in der Schöpfungsgeschichte wird berichtet, dass Gott den Menschen aus der Erde vom Acker formt, und der Mensch wird lebendig, als Gott ihm seinen Atem in die Nase bläst.

... Die Erzählung gipfelt in dem Satz: "So ward der Mensch eine lebendige Seele". Danach hat nicht der Mensch eine lebendige Seele, er ist vielmehr eine lebendige Seele. Die Seele ist das Leben in seinem Körper ... ...  An dieses Verständnis knüpft auch das neue Testament an: "Was hülfe es dem Menschen wenn er die ganze Welt gewönne und nehme doch Schaden an seiner Seele". Seele ist hier ein Aspekt der ganzen Person oder das Leben, das für die ganze Person steht ...

Dies ist nachzulesen im Nachschlagewerk Evangelischer Erwachsenen Katechismus, (9. Ausgabe S.192). Weiterhin wird die Seele auch in Psalmen genannt, z.B. Lobe den Herrn meine Seele ... Dort wird die Seele auch differenziert betrachtet. All dies zeigt, dass unsere Meditation hier auch ihre Wurzeln hat.

 

Zur "Orientierung" und "Spiritualität" (S.866-867):

... dass es darum geht, Gott von ganzen Herzen und ganzer Seele und vom ganzen Gemüt zu lieben. Diese je eigene "spirituelle Erfahrung" wird häufig als entscheidend für die Tragfähigkeit des Glaubens in den vielfältig existierenden Erfahrungen angesehen ... ... Zugleich weiß christliche Spiritualität von der untrennbaren Zusammengehörigkeit von Gottesbeziehung und Menschenbeziehung; die Liebe zu Gott, das Leben aus dem Geist müssen in die Verantwortung für die Mitmenschen, für die Welt münden. Dem notwendigen Rückzug, der Besinnung auf Gott und seine Kraft in uns folgt die Rückkehr in die Alltagsbezüge und die je eigenen Verantwortlichkeiten, die von der spirituellen Erfahrung her gestaltet werden ...

Hier werden wir ermutigt selbst mit Gott in Kontakt zu treten, eine Beziehung mit Gott aufzubauen, und auch der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und für die Welt gerecht zu werden. Vollgefüllt mit der Kraft unseres Glaubens können wir auch zu Anderen diese Erfahrung gedanklich weiter tragen.

 

Der Meditationskommentar im Originalton über das Thema:

 

 

Im Anschluss gab es wieder einen regen Gedankenaustausch zwischen den Teilnehmern. Dabei kam auch, im Hinblick auf die derzeitige Karwoche, Jesu's Worte im Garten Gethsemane zur Sprache: "Meine Seele ist zu Tode betrübt, bleibt hier und wacht mit mir", welche in seiner Verzagtheit auch als eine meditative Zuwendung an Gott gedeutet werden. Ein weiteres Beispiel ist die Fastenzeit in der Wüste, wo Jesus 40 Tage in Einsamkeit war. Man geht davon aus, dass Jesus in der Meditation ein Herz zu Herz Gespräch mit Gott führte und sich so in seiner Mission festigte. Die Versuchung durch den Teufel blieb daher erfolglos.

 

Hier wieder im Originalton die Abschlussmeditation über die Freude zu Gott zu gehören:

 

 

 

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